Samstag, 27. Oktober 2007

hamma wieda was gelernt

Die letzen beiden Wochen habe ich eigentlich kaum etwas anderes gemacht als mich durch eine aus Tü mitgebrachte Hausarbeit zu quälen, nur um dann mitten im Countdown festzustellen, dass man manchmal nur einfach einen Tag was komplett anderes machen muss, und – schwupps – sind die verknoteten Hirnwindungen wieder in der Lage, sich völlig sinnfreiem akademischen Geplapper zuzuwenden. Und was ich bei dieser Hirn-Durchlüftungs-Aktion (Hillwalk, könnte man auch sagen) sonst so alles gelernt habe, lässt sich in etwa wie folgt zusammenfassen:

1.: Bergauf mag ich (immer noch) lieber als Bergab. 2.1.: Manchmal muss man über’s Wasser gehen. 2.2.: Dabei sollte man im Hinterkopf behalten, dass sehr klares Wasser meistens tiefer ist, als es scheint. 3.: Selbst im „Hidden Valley“, abseits jeglicher Zivilisation, muss man darauf gefasst sein, über Deutsche zu stolpern. 4.1.: Der schottische Pub of the Year 1707 ist wirklich entzückend, aber es ist besser, mit Namen beschriftete und mit Asche gefüllte „Tonvasen“ einfach im Regal stehen zu lassen. 4.2.: Nach Auffassung meiner amerikanischen Begleitung ist der im Jahre 1707 gegründete schottische Pub of the Year 1707 älter als ihr Herkunftsland.


Nachdem all das also geklärt ist, kann ich mich wieder gänzlich meinem Term Paper zuwenden. Achso, und an alle, die ich in letzter Zeit damit genervt hab: Ich hab letztlich der Einfachheit halber beschlossen, dass Cleopatra ihren Antony doch liebt. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und hab eingesehen, dass man sich in alles reinsteigern kann, gezwungen ist man dazu aber nicht. Man kann ruhig auch mal den Weg des geringsten Widerstands gehen, gell? ;-)

Sonntag, 21. Oktober 2007

wie man's macht, ...

…macht man’s verkehrt. Während die einen lautstark mehr Bilder fordern, klagen die anderen über akutes Fernweh, ausgelöst durch meine Fotos. Da mir aber vor einigen Tagen unterstellt wurde, ich würde nur deshalb auf die baldige Anwesenheit einer gewissen Person Wert legen, weil ich mich ihres photographischen Equipments und Know-Hows bedienen möchte, bleibt mir an dieser Stelle keine andere Wahl. Just to prove you wrong, xxxx, hier ein kleiner Auszug aus meinem Schottland-Eroberungfeldszug der letzten Wochen, welchen ich durchaus in der Lage war ganz eigenständig und selbstpersönlich bildlich festzuhalten;-)


… meine Uni, photographiert auf meinem Weg zur Uni

… nochmal meine Uni und Kelvingrove Park, auf meinem Weg in meinen Internet-Coffeeshop

… meine Straße, vom City Centre her kommend

… irgendwo auf meiner Straße, auf meinem Rückweg vom City Centre

… mein Coffeeshop drei Häuser weiter (klar, dass da mein Internet nicht funktioniert…). By the way: Was, denkt ihr, hat der Besitzer von HAL’S Coffeeshop wohl auf seinem Hals tätowiert…? =)

… Ausblick von meinem Fenster auf meine Kirche, dahinter eine stylische Brücke und ein groooßer Kran, und ganz am Horizont die LOWlands (Ca hat mich endlich darüber aufgeklärt, wie das so mit den Himmelsrichtungen ist, und da ich im West-End lebe und das City Centre vom Fenster aus links ist, muss das Fenster ein Südfenster sein, also müssen die Hügelchen die Lowlands sein. Alle Klarheiten beseitigt? :-D)

… auf meinem Weg zu Culzean Castle (aus mir unerfindlichen Gründen wird das „z“ nicht gesprochen…)

… Culzean Castle (leider nicht meins) mit schnieken Autos davor (leider ebenfalls nicht meine)

… auf meinem Weg zurück von Culzean Castle

… an der Uferpromenade von Ayr

… Blick von Stirling Castle auf das William Wallace Monument, dahinter die High- oder Lowlands – da wusste ich noch nicht, wo Norden und Süden ist…=)

… ganz blaues Meer

… ganz nette Lage um einen ganz feinen Kaffee mit Ausblick auf das ganz blaue Meer zu genießen

Ich hoffe, jegliche Zweifel an der Lauterkeit meiner Absichten sind jetzt ausgeräumt. In diesem Sinne: lasset die Kinder zu mir kommen; ob mit oder ohne Camera, ist mir letztlich egal ;-)

Montag, 15. Oktober 2007

happy ness

Könnte mich bitte irgendjemand nach meiner Rückkehr daran erinnern, unbedingt schleunigst “Schloss Noi-suan-sdain“ anzusehen?! Alle Japaner Schrägstrich Chinesen Schrägstrich Whatever fragen mich mit verzücktem Lächeln, ob ich etwa in der Nähe davon wohne, und meine Ausreden, warum ich mir dieses dusslige Zuckerwatte-Schloss noch nie angeschaut hab, will irgendwie niemand gelten lassen.


Anyway, ich war jetzt dafür am schottischen Touri-Ziel Nummer Eins, Loch Ness, und hab leider außer den üblichen menschlichen keine weiteren Monster aus dem Mesozoikum o.ä. gesehen. Das einzige was in diesem unergründlichen, mystisch-verzaubertem Gewässer geschwommen ist, war einer meiner Mitreisenden, was ich immer noch nicht ganz fassen kann. Der Weekend-Trip war von „meiner“ Gemeinde organisiert, und wir waren bei schottischen Familien untergebracht. Wer mich jetzt innerlich bemitleidet und ähnliche hygienische Bedingungen wie bei meinem Einzug in die A*geil Street befürchtet, dem sei versichert, dass das Haus meiner host family sämtliche Erwartungen bei weitem übertroffen hat – ich sag nur: in den Boden eingelassene Badewanne… :-)

Das Wetter war jedenfalls fabelhaft (zu viel Sonnenschein ist auch einfach nicht authentisch ;-)), ich war viel wandern und abends hatte ich sogar ein Marshmallow-Barbecue am Beach. Die Rückfahrt war ebenfalls atemberaubend, aber leider waren die Scheiben des Minibuses so schmutzig, dass jegliche Versuche, die Landschaft digital festzuhalten, kläglich scheitern mussten. Deshalb erscheint es mir unausweichlich, demnächst meine diversen inneren Hunde zu überwinden und mich in den Linksverkehr zu stürzen.


In Dores, einem winzigen Ort mit herrlichen Buchten steht direkt am Wasser der Wohnwagen eines „Nessie-Hunters“. Ich persönlich habe ihn allerdings im Verdacht, dass er gar nicht ernsthaft daran glaubt, irgendwelche Seetierchen zu finden, sondern nur eine Begründung braucht, sich aus der lästigen lärmenden Welt in die friedvolle magische Ruhe des Lochs zurückzuziehen. Naja, nur eine These, aber ich werde die Option Wohnwagen am Loch Ness in meine „Top 10 Places for Retirement“ aufnehmen.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

beanscene

In der ganzen Stadt verteilt sind neben den allseits bekannten amerikanischen Fast Food Ketten und teuren grünen Coffeeshops auch schottische Alternativen dazu. Die schottische Antwort auf besagten überteuerten grünen Coffeeshop heißt Beanscene, ist auch nicht gerade günstig, dafür aber bei weitem kreativer. Zum einen ist die Karte umfangreicher, zum anderen gibt’s abends oft live Musik, und diese ist wiederum in den allermeisten Fällen äußerst hörenswert. Mein Lieblings-Beanscene (auch wenn man bei einer Kette nur schwer davon sprechen kann) befindet sich gleich hier um die Ecke, und er zeichnet sich dadurch aus, dass man abends eine echt gigantische Sicht auf das Kelvingrove Museum hat.

In meinem Zustand gänzlicher Verzückung, der mich ergreift, wenn ich abends da rein geh, hab ich letztens versehentlich “two thai chi, regular size, to take away, please” bestellt… Woraufhin mich der freundliche Beanscener etwas entgeistert angesehen hat, und wir nach einer Schaltsekunde beide losprusten mussten – na, wer findet raus, was ich eigentlich bestellen wollte:D?!