Samstag, 29. Dezember 2007
rückmeldung
Samstag, 1. Dezember 2007
geiz ist a*geil
Jaja, und da sag noch einer, Schotten seien die Schwaben Großbritanniens… Man stelle sich folgendes Szenario vor: Ihr betretet einen mit schrillen Farben und grellen Hinweisschildern übersättigten Laden. In dem schmalen Korridor, der von bis unter die Decke emporragenden Regalen gesäumt ist, kommt ihr erst mal kurz ins Taumeln: völlige Reizüberflutung. Doch dann, am Ende des Tunnels, äh, Gangs, steht ein kleines, freundlich blinzelndes Männchen, das mit unverkennbar indischem Akzent fragt, ob es vielleicht behilflich sein könne. Diese Frage ist eher eine rhetorische, denn es ist faktisch unmöglich, in dem bunten Durcheinander von Töpfen und Nähzeug, Drogerieartikeln und Batterien, Werkzeugen und Aroma-Kerzen, Leuchtschildern und Rattengift irgendetwas, geschweige denn die eigene Hand vor Augen, zu finden. Also tappt ihr vorsichtig viereinhalb Schritte in Richtung Tresen, in der Hoffnung, bloß nicht eines der 4 auf 3 Meter großen Regale umzustoßen und dadurch einen Dominoeffekt zu bewirken.
Dummerweise ist euch gerade mal wieder entfallen, was denn nun Inbusschlüssel auf Englisch heißt (à Allan key), aber wozu hat man Hände und Füße ;)? Nachdem das nette kleine Männchen hinter dem Tresen rausgefunden hat, was ihr haben wollt, präsentiert es euch zwei Alternativen, eine (minimal) teurere und eine günstigere. Eine Wahl lässt es euch allerdings nicht, für das Männchen ist es eine Frage der Ehre, sein eigenes günstiges Angebot selbst noch zu unterbieten, und es packt das günstigere in eine Tüte. Der praktisch denkende und von Natur aus skeptische Schwabe zögert einen Moment und möchte wissen, wo denn der Unterschied ist, woraufhin das kleine nette Männchen etwas erstaunt von sich gibt, in Anbetracht der Rahmenumstände („You’re here for what, for one year?“) sei es wirklich schwachsinnig, das teurere zu nehmen („All the students buy it, all the time“).
Dieses Spiel lässt sich beliebig oft wiederholen, egal ob man nun Tesafilm, Kleiderhaken oder Spülschwämme haben will. Wo, bitte, würde euch das in Deutschland passieren, dass einer mit resoluter Bestimmtheit das billigere verkaufen will? Vermutlich nirgends. Bleibt nur eine letzte quälende Frage: Warum um alles in der Welt HAT der Kerl denn dann immer noch eine teurere Variante?!
Sonntag, 18. November 2007
so close! Scotland 1, Italy 2
- Der gestrige Tag war ziemlich hart für die Schotten, war doch das Spiel erst um 5pm. Damit niemand erfriert in seinem Kilt bei dem nicht unerheblichen Wind, musste man sich nämlich von den frühen Morgenstunden an mit Bier, Whisky, Cider, Singen, und um den Körper geschlungenen Flaggen wärmen
- Manchen Schotten scheint es zu gehen wie meinem oben genannten Kumpel. In gewisse Pubs kann man als Frau gar nicht rein zum Fußball schauen
- Der Schotte singt laut und viel, und zwar neben den üblichen Fangesängen auch sehr gerne „500 Miles“ von den Proclaimers. Und weil man schon dabei ist, kann man ja auch direkt noch mehrere Heimatlieder (die von Clangemetzeln untereinander oder Gemetzel mit den Engländern handeln) zum Besten geben
- Es ist vielleicht angebracht, beim nächsten Spiel mit Helm in den Pub zu gehen, weil emotionsübersprudelnde Menschen durchaus mal vergessen, dass sie ein Glasgefäß in den Händen halten, wenn sie die Arme jubelnd in die Höhe reißen. Aus der gleichen Überlegung heraus bietet sich auch ein Regenmantel an;)
- Gestern war ich zum ersten mal richtig froh, dass ich nicht alles verstehe, was die Menschen um mich rum in aufgewühltem Gemütszustand von sich geben.
- Man könnte den Eindruck gewinnen, selbst der Wettergott wollte der Tartan Army helfen: Es hat etwa zwei Stunden vor Spielbeginn angefangen zu regnen und ziemlich genau zehn Minuten nach Abpfiff wieder aufgehört. Ich vermute, die Idee dahinter war, die Italiener aufzuweichen und ihnen die Augen mit ihrem zerlaufenden Haarwachs zu verkleben. Hat nicht geklappt. Dafür hat der Rest der Welt jetzt den Eindruck, es würde immer regnen in Schottland…
- Falls es eine Fußball-Doping-Komission gibt sollte die mal dringend untersuchen, welche Drogen dazu führen, dass die Italiener immer in den letzten Minuten so einen ******dusel haben…
- Die Schotten brauchen nicht erst eine WM im eigenen Land um zu erkennen, dass man durchaus auch eine Niederlage feiern kann
Nachwort: Falls ich irgendeinem Herren der Schöpfung zu nahe getreten sein sollte, bitte ich aufrichtig um Verzeihung und gelobe Besserung=) Ich hab es fast geschafft, während des Spiels stumm zu bleiben, und sämtliche lautliche Bekundungen meines Excitements hab ich auf deutsch von mir gegeben, und das zählt nicht, okay?
Freitag, 16. November 2007
...und noch mehr schotten-rock
Freitag, 9. November 2007
home sweet home - some peculiarities
In letzter Zeit war es hauptsächlich die Dusche, die uns einige Nerven gekostet hat. Der klassische Wasserhahn ist dem Schotten wohl irgendwie zu popelig, er bevorzugt einen Kasten mit Start- und Stoppknopf sowie Knöpfen und Rädchen zum Regulieren des Wasserdrucks und der Temperatur. Dieser Schnickschnack ist eigentlich überflüssig, weil der Kasten ohnehin völlig autonom entscheidet, welches die angemessene Duschtemperatur ist. Der Start- und Stopp-Knopf allerdings ist aus naheliegenden Gründen relativ praktisch, weshalb es recht ärgerlich war, als er vor einigen Wochen kaputt gegangen ist und man ihn während des gesamten Duschvergnügens gedrückt halten musste (wodurch man sämtlichen Temperaturschwankungen des Wasserstrahls hilflos ausgeliefert war). Die einzige Steigerung dieser inconvenience trat jedoch vor etwa einer Woche ein, als der dämliche Kasten beschlossen hat, die Start-Funktion wieder zu übernehmen, die Stopp-Funktion jedoch einzustellen (und dabei ist es ein und derselbe Knopf…). Der Duschvorgang hat also jedes mal so geendet, dass wir (eine mittlere Überschwemmung verursachend) wie wild auf den Kasten eingeprügelt haben, um den Wasserstrom abzustellen. Hinterlistigerweise hat das Biest von Dusche dann gelegentlich nach einer zehnminütigen Pause, in der du dich in Sicherheit gewogen hast, beschlossen, von neuem loszuduschen. Aaaargh!
Jedenfalls hat Johnny heute eine neue „Shower“ installiert und uns dabei lächelnd erklärt, wir könnten froh sein, dass der wassergetränkte 240 Volt-Kasten uns keine „Power-Dusche“ beschert hat ;) Wir genießen also jetzt wieder ein völlig entspanntes Duschvergnügen mit einem Startknopf, der nicht manuell gedrückt bleiben muss und einem Duschkopf, der in der Halterung bleibt (--> haben also wieder beide Hände frei:)); die Temperatur wird nach unserem eigenen Ermessen eingestellt,
UND wir erfreuen uns des völlig überflüssigen Luxus einer direkt unter dem Duschkopf angebrachten Seifenschale… ich vermute, der Designer duscht nicht so oft?
Ich hoffe, ihr bleibt von Eigenleben entwickelnden Haushaltsgeräten verschont und sende frisch geduschte Grüße von der Insel ins Universum – bleibt sauber:)
Mittwoch, 7. November 2007
miss communication
Auch wenn in einigen meiner Kurse zu meinem Missfallen mehr Erasmus Studenten als Locals sitzen, und das mein Sprachvermögen nicht unbedingt steigert, hab ich doch den Eindruck, dass ich immer mehr in die Sprache rein komm und sogar echte Glaswegians „a wee bit“ besser versteh als noch vor ein paar Wochen. Lediglich das Einsteigen in den Bus verursacht bei mir regelmäßig eine kleine Adrenalinausschüttung, weil es mir ein Ding der Unmöglichkeit ist, dem Busfahrer mein Fahrtziel verständlich mitzuteilen. Wenn ich gut gelaunt bin versuche ich mehrmals mit in die Länge gezogenen Vokalen und einer Menge Gesichtsakrobatik dem Fahrer den Namen der Straße ins Ohr zu brüllen – bei schlechter Laune werfe ich einfach nach Gutdünken einen Betrag in den Apparat und schau dem Fahrer lächelnd in die Augen, damit er nicht nachsieht, was ich da eigentlich rein geworfen hab. Einmal hat sogar ein Fahrer die Tür seiner Kabine geöffnet und sich zu mir raus gelehnt in dem Bemühen, dieses sich merkwürdig artikulierende, wild fuchtelnde und dämlich grinsende Wesen (also mich) zu verstehen – zur Erheiterung der restlichen Busbesatzung, versteht sich. Als ich letztens ganz betrübt einem Glaswegian von diesem ständig wiederkehrenden Gefühl des Scheiterns erzählt hab, meinte der nur lachend, phonetische Höchstleistungen meinerseits seien vergebene Liebesmüh, die Busfahrer seien ohnehin alle aus Polen. Gut zu wissen, dann muss ich nämlich zukünftig auch nicht mehr darüber rätseln, welche Einflüsse und vowel-shifts aus dem Gälischen oder Scots zu der sonderbaren Aussprache der Straßennamen geführt haben…:D
Samstag, 3. November 2007
backstreet boys
Umso schöner ist es, wenn man in seiner Engstirnigkeit und Ignoranz von Zeit zu Zeit ganz unverhofft von bolzenden Jungs auf dem Hinterhof eine Lektion lernt, wie es eigentlich auch geht… after all, are we really that different?
Freitag, 2. November 2007
nachtrag
"Buying a good cookery book is essential. So is having a cup of tea while you cook."
…eben! Diese ganzen Apéritives werden völlig überbewertet…
Samstag, 27. Oktober 2007
hamma wieda was gelernt
1.: Bergauf mag ich (immer noch) lieber als Bergab. 2.1.: Manchmal muss man über’s Wasser gehen. 2.2.: Dabei sollte man im Hinterkopf behalten, dass sehr klares Wasser meistens tiefer ist, als es scheint. 3.: Selbst im „Hidden Valley“, abseits jeglicher Zivilisation, muss man darauf gefasst sein, über Deutsche zu stolpern. 4.1.: Der schottische Pub of the Year 1707 ist wirklich entzückend, aber es ist besser, mit Namen beschriftete und mit Asche gefüllte „Tonvasen“ einfach im Regal stehen zu lassen. 4.2.: Nach Auffassung meiner amerikanischen Begleitung ist der im Jahre 1707 gegründete schottische Pub of the Year 1707 älter als ihr Herkunftsland.
Nachdem all das also geklärt ist, kann ich mich wieder gänzlich meinem Term Paper zuwenden. Achso, und an alle, die ich in letzter Zeit damit genervt hab: Ich hab letztlich der Einfachheit halber beschlossen, dass Cleopatra ihren Antony doch liebt. Ich bin über meinen Schatten gesprungen und hab eingesehen, dass man sich in alles reinsteigern kann, gezwungen ist man dazu aber nicht. Man kann ruhig auch mal den Weg des geringsten Widerstands gehen, gell? ;-)
Sonntag, 21. Oktober 2007
wie man's macht, ...
… nochmal meine Uni und Kelvingrove Park, auf meinem Weg in meinen Internet-Coffeeshop
… meine Straße, vom City Centre her kommend
… irgendwo auf meiner Straße, auf meinem Rückweg vom City Centre
… mein Coffeeshop drei Häuser weiter (klar, dass da mein Internet nicht funktioniert…). By the way: Was, denkt ihr, hat der Besitzer von HAL’S Coffeeshop wohl auf seinem Hals tätowiert…? =)
… Ausblick von meinem Fenster auf meine Kirche, dahinter eine stylische Brücke und ein groooßer Kran, und ganz am Horizont die LOWlands (Ca hat mich endlich darüber aufgeklärt, wie das so mit den Himmelsrichtungen ist, und da ich im West-End lebe und das City Centre vom Fenster aus links ist, muss das Fenster ein Südfenster sein, also müssen die Hügelchen die Lowlands sein. Alle Klarheiten beseitigt? :-D)
… auf meinem Weg zu Culzean Castle (aus mir unerfindlichen Gründen wird das „z“ nicht gesprochen…)
… Culzean Castle (leider nicht meins) mit schnieken Autos davor (leider ebenfalls nicht meine)
… auf meinem Weg zurück von Culzean Castle
… an der Uferpromenade von Ayr
… Blick von Stirling Castle auf das William Wallace Monument, dahinter die High- oder Lowlands – da wusste ich noch nicht, wo Norden und Süden ist…=)
… ganz blaues Meer
… ganz nette Lage um einen ganz feinen Kaffee mit Ausblick auf das ganz blaue Meer zu genießen
Ich hoffe, jegliche Zweifel an der Lauterkeit meiner Absichten sind jetzt ausgeräumt. In diesem Sinne: lasset die Kinder zu mir kommen; ob mit oder ohne Camera, ist mir letztlich egal ;-)
Montag, 15. Oktober 2007
happy ness
Anyway, ich war jetzt dafür am schottischen Touri-Ziel Nummer Eins, Loch Ness, und hab leider außer den üblichen menschlichen keine weiteren Monster aus dem Mesozoikum o.ä. gesehen. Das einzige was in diesem unergründlichen, mystisch-verzaubertem Gewässer geschwommen ist, war einer meiner Mitreisenden, was ich immer noch nicht ganz fassen kann. Der Weekend-Trip war von „meiner“ Gemeinde organisiert, und wir waren bei schottischen Familien untergebracht. Wer mich jetzt innerlich bemitleidet und ähnliche hygienische Bedingungen wie bei meinem Einzug in die A*geil Street befürchtet, dem sei versichert, dass das Haus meiner host family sämtliche Erwartungen bei weitem übertroffen hat – ich sag nur: in den Boden eingelassene Badewanne… :-)
Das Wetter war jedenfalls fabelhaft (zu viel Sonnenschein ist auch einfach nicht authentisch ;-)), ich war viel wandern und abends hatte ich sogar ein Marshmallow-Barbecue am Beach. Die Rückfahrt war ebenfalls atemberaubend, aber leider waren die Scheiben des Minibuses so schmutzig, dass jegliche Versuche, die Landschaft digital festzuhalten, kläglich scheitern mussten. Deshalb erscheint es mir unausweichlich, demnächst meine diversen inneren Hunde zu überwinden und mich in den Linksverkehr zu stürzen.
In Dores, einem winzigen Ort mit herrlichen Buchten steht direkt am Wasser der Wohnwagen eines „Nessie-Hunters“. Ich persönlich habe ihn allerdings im Verdacht, dass er gar nicht ernsthaft daran glaubt, irgendwelche Seetierchen zu finden, sondern nur eine Begründung braucht, sich aus der lästigen lärmenden Welt in die friedvolle magische Ruhe des Lochs zurückzuziehen. Naja, nur eine These, aber ich werde die Option Wohnwagen am Loch Ness in meine „Top 10 Places for Retirement“ aufnehmen.
Mittwoch, 10. Oktober 2007
beanscene
In meinem Zustand gänzlicher Verzückung, der mich ergreift, wenn ich abends da rein geh, hab ich letztens versehentlich “two thai chi, regular size, to take away, please” bestellt… Woraufhin mich der freundliche Beanscener etwas entgeistert angesehen hat, und wir nach einer Schaltsekunde beide losprusten mussten – na, wer findet raus, was ich eigentlich bestellen wollte:D?!
Samstag, 29. September 2007
schottenberockte schotten die rocken
An dieser Stelle wird es Zeit für ein Bekenntnis: Ich hatte in meiner stereotypen Vorurteilsbefangenheit immer geglaubt, dass es mit den Schotten und ihren Kilts und Dudelsäcken in etwa so ist wie mit den Deutschen und den Lederhosen: Man sieht sie in einem kleinen unbedeutenden Teil der Bundesrepublik (also in dem mir benachbarten Freistaat) zu kommerziellen Zwecken oder zu tagelangem Dahinvegetieren in übervollen Zelten. Weit gefehlt! Die Schotten rocken hier tatsächlich nicht selten in ihren Schottenröcken durch die Gegend, was dann in etwa so aussieht:
Donnerstag, 27. September 2007
homo faber
Es ist eine Sache, durch die Schlafgewohnheiten seiner Mitmenschen vom Schlafen abgehalten zu werden, wobei ich da nach 5 Jahren Internat einigermaßen abgehärtet bin. Aber wenn es so weit ist, dass man sich im 20 Minuten Takt selbst aus dem Schlaf reißt, weil man sich umdreht und dadurch ein unfassbar lautes Ächzen und Quietschen verursacht, ist das schon sehr Nerven zehrend. Das wirklich beschämende daran ist, dass ich diese nächtlichen Quietsch-Konzerte schon längst hätte beenden können wenn ich ein wenig früher auf die Idee gekommen wäre, das Bett mal auf mögliche Ursachen der Lärmbelästigung zu untersuchen um dabei festzustellen, dass keine einzige(!) Schraube am ganzen Bett fest gezogen war… Siehe da, seither wackelt das Gestell auch gar nicht mehr so:-)
Eigentlich hatte ich mich bisher gar nicht für soo technisch unbegabt gehalten, aber diese Geschichte nimmt irgendwie allen früheren Triumphen im handwerklichen Bereicht den Glanz… shame on me!
Montag, 24. September 2007
how to survive in the kitchen
Nachdem ich seit mehr als vier Wochen im Lande der luftigen Beinbekleidung bin, dessen Nationalgericht ein mit allerlei Abartigkeiten gefüllter Schafsmagen ist (von dessen Gaumenfreude ich mich aus euch hinreichend bekannten Gründen nicht im Selbstversuch überzeugen werde), bin ich heute sehr froh, in meinem oben schon erwähnten 200seitigen Überlebenshandbuch der Uni auf einige hilfreiche Hinweise zur Sicherung der Grundversorgung des vom Feiern und Studieren gequälten Studenten gestoßen zu sein:
Zunächst wird dem “Fresher” in einem Crashkurs näher gebracht, was eigentlich Food an sich ist – wo man es kauft (Schleichwerbung!), welche verschiedenen Lebensmittelkategorien es gibt (meat, fish, bread, cereals, potatos, fruit, vegetables, milk and dairy food), was jeweils dazu gehört, und dass in diesen Dingen (surprise!) Vitamine stecken. Dabei der Hinweis (unter dem Bild einer fett-triefenden Quattro Formaggi Pizza):
“Although it’s convenient, getting takeout is not the cornerstone of a healthy and nutritious diet.”
Wie um Himmels Willen erlangt man hier eigentlich seinen Hochschulzugang? Okay, die „Abiturienten“ sind ne Ecke jünger als wir, aber womit werden die denn 12 Jahre lang in der Ganztagesschule unterhalten?! Um den soeben aus dem heimatlichen Nest gefallenen und flügge gewordenen Fresher auf ein Leben als Selbstversorger vorzubereiten, geht es folgendermaßen weiter:
“Learning to cook for yourself and others can be one of the most enjoyable things you do at university. It’s satisfying, relaxing, healthy and cheap. (…) Buying yourself a couple of decent cookery books will be well worth the investment but to get you started we’ve included a few simple recipes.”
Es folgen auf drei Seiten akribische Zubereitungsanweisungen für eine Bolognese Sauce, eine White Sauce und ein Roast Dinner. Damit der geneigte Fresher, der soeben in die großen Geheimnisse der Haute Cuisine eingeführt wurde, seine neu gewonnen Erkenntnisse anwenden kann, wird er jetzt noch mit dem nötigen Handwerkszeug vertraut gemacht. Die Empfehlung lautet:
“Equipment: (…) getting a few essentials will make things a bit easier. Get the heaviest bottomed pans you can get for general use – you’ll find you burn a lot less food. A small frying pan, eggcups, baking sheet and roasting tin are always useful. Three sharp knives are all you really need – a small chopping knife, a large chopping knife, and a serrated knife. (…) There’s no end of useless kitchen utensils out there and you certainly don’t need all of them. Will you ever use a spaghetti spoon? Get some wooden spoons, a spatula, a fish slice, tongs, a potato masher, a garlic press and a vegetable peeler. It’s all you really need.”
Ich weiß nicht, wer sich letztes Jahr die ARD Produktion „Die Bräuteschule von 1958“ reingezogen hat, aber wer seither im hauswirtschaftlichen Bereich noch irgendwelche Defizite aufweist, dem lasse ich bei Gelegenheit gern ein Exemplar meines „University(!) Guide“ zukommen!
Sonntag, 23. September 2007
freshers' week part II
Nicht zuletzt erwähnenswert bei meinem Eroberungsfeldzug der University of Glasgow sind natürlich die Studenten Unions und Clubs und Societies, die sich in den vergangenen Tagen der Freshers’ Week gewissermaßen gebattelt haben, die Internationals und Freshers zu einer Mitgliedschaft zu bewegen (welche kostenlos ist). Will heißen, es gab verschiedene Wein- und Käse-Verköstigungen, Salsa-Kurse, Ceilidh Tanzabende, Konzerte, Sportwettbewerbe undundund (freier Eintritt mit Freshers’ Pass und freie Getränke, versteht sich). Im Falle, dass man länger als fünf Minuten Schlange stehen muss (wie inconvenient=)), um durch die Security zu kommen, wird man mit allerlei Süßkram und den obligatorischen Chips (also Crisps) verköstigt… Da mir persönlich diese Rundumversorgung und das 24-Stunden-Unterhaltungsprogramm ein bisschen zu viel des guten war, hab ich es vorgezogen, mich aus dem „Ich-heiße-wohne-esse-gern-komm-lass-uns-Freunde-sein“ ein bisschen raus zu halten und werd mich im Laufe der nächsten Wochen der Reihe nach in die zig Bars und Clubs auf dem Campus begeben – bis dahin bin ich aber auch mit dem, äh, kulturellen Abendprogramm jenseits der Uni äußerst zufrieden…