Mittwoch, 7. November 2007

miss communication

Auch wenn in einigen meiner Kurse zu meinem Missfallen mehr Erasmus Studenten als Locals sitzen, und das mein Sprachvermögen nicht unbedingt steigert, hab ich doch den Eindruck, dass ich immer mehr in die Sprache rein komm und sogar echte Glaswegians „a wee bit“ besser versteh als noch vor ein paar Wochen. Lediglich das Einsteigen in den Bus verursacht bei mir regelmäßig eine kleine Adrenalinausschüttung, weil es mir ein Ding der Unmöglichkeit ist, dem Busfahrer mein Fahrtziel verständlich mitzuteilen. Wenn ich gut gelaunt bin versuche ich mehrmals mit in die Länge gezogenen Vokalen und einer Menge Gesichtsakrobatik dem Fahrer den Namen der Straße ins Ohr zu brüllen – bei schlechter Laune werfe ich einfach nach Gutdünken einen Betrag in den Apparat und schau dem Fahrer lächelnd in die Augen, damit er nicht nachsieht, was ich da eigentlich rein geworfen hab. Einmal hat sogar ein Fahrer die Tür seiner Kabine geöffnet und sich zu mir raus gelehnt in dem Bemühen, dieses sich merkwürdig artikulierende, wild fuchtelnde und dämlich grinsende Wesen (also mich) zu verstehen – zur Erheiterung der restlichen Busbesatzung, versteht sich. Als ich letztens ganz betrübt einem Glaswegian von diesem ständig wiederkehrenden Gefühl des Scheiterns erzählt hab, meinte der nur lachend, phonetische Höchstleistungen meinerseits seien vergebene Liebesmüh, die Busfahrer seien ohnehin alle aus Polen. Gut zu wissen, dann muss ich nämlich zukünftig auch nicht mehr darüber rätseln, welche Einflüsse und vowel-shifts aus dem Gälischen oder Scots zu der sonderbaren Aussprache der Straßennamen geführt haben…:D

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Stef,

versuchs doch mal im Bus auf schwäbisch, die sollen sich auch mal anstrengen.

ded

Anonym hat gesagt…

Na wenn die Busfahrer alle Polen sind dann werd ich wenigstens die verstehen, wenn ich in Glasgow bin.